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Unter '''Mülltrennung''', fachlich '''Abfalltrennung''', versteht man das getrennte Sammeln unterschiedlicher en durch Privathaushalte, private Unternehmen und Dienststellen im öffentlichen Dienst. Dieser Vorgang kann auch noch in Abfallverwertungsanlagen vorgenommen werden. In diesem Fall stellt die Anlieferung von Abfall eine Vorbereitungshandlung für die eigentliche Mülltrennung dar. Sortenreiner Abfall kann oft unmittelbar als (z. B. e, material) werden. Nicht zu en verarbeitbare Materialien werden im Zuge einer (etwa als , gemischter , / Problemstoff) durch Deponierung, usw. .

Neben der im engeren Wortsinn und der unmittelbaren tragen die Elemente der , nämlich die Mülltrennung zur Rückgewinnung von Wertstoffen und das , in großem Maße zum Schutz der , zum sowie zur bei. Die Prinzipien der Abfallvermeidung, der Mülltrennung und der Wiederverwertung von Wertstoffen bilden die Grundlage der modernen . Alle drei Prinzipien sollen der Minimierung der Menge des ?Abfalls zur Beseitigung? dienen. .

Mit dem (ehemals auch '''') wurde in Deutschland eine beim Kauf von Konsumartikeln vorgeleistete Finanzierung für automatisiert trennbare Materialien eingeführt, um verursacherseitigen haushaltsnahen Abfall durch die Entsorgungsbranche dem Recycling zuzuführen. Damit wird Abfall zu einem Wirtschaftsgut.

Um Rohstoffe effizient wiederverwerten zu können, fordert das , den Müll vorzusortieren. § 11 benennt die Abfallarten: Papier, Glas, Kunststoffe, organische Abfälle, Metalle, Elektrogeräte, Sperrmüll. Soweit hierfür gesonderte Müllsammelbehälter zur Verfügung gestellt werden, muss der Müll entsprechend getrennt entsorgt werden.

Seit 2005 gilt das (ElektroG), das die Rücknahme von regelt.

Die 2017 grundsätzlich modernisierte regelt die Handhabung und Dokumentationspflichten in diesem Bereich.

Österreich

In Österreich ist Mülltrennung ? neben gemeinsamen EU-Recht ? im zentralen Abfallwirtschaftsgesetz des geregelt, der Umgang mit Restabfall in der Deponieverordnung oder die Trennung und Entsorgung radioaktiven Mülls durch die ''Nuclear Engineering Seibersdorf'' (NES) des .

In Österreich wird der gesamte Abfall ? zumindest in Großgruppen ? getrennt erfasst: Es fallen (Stand 2010) jährlich etwa 52 Millionen Tonnen Abfall an, davon knapp 50 Mio. t Primärabfall. 32 Mio. t sind mineralischen Ursprungs, 25 Mio. t davon sind Aushubmaterialien, die schon in der Bauwirtschaft getrennt anfallen und ? bis auf die große Menge ? weitgehend unproblematisch sind, 5,2 Mio. t feste Siedlungsabfälle (etwa Bauschutt). 4 Mio. t sind Holzabfall, knapp 2 Mio. t , 1,8 Mio. t . Nahrungsabfall umfasst etwa 1 Mio. t, sonstiger biologisch verwertbarer Abfall 2 Mio. t. Knapp 400.000 t stammen aus Tierhaltung und Schlachtung (tierische Nebenprodukte ? eine eher problematische Gruppe ? insgesamt etwas über 1 Mio. t). Der Rest, eine Menge von grob 5 Mio. t, ist gewerblicher und Industrieabfall diverser Abfallgruppen. beläuft sich auf etwa 1 Mio. t (also 2 % des Gesamtabfalls).

Eine Mitschuld an dieser Entwicklung geben viele Kritiker der EU. Beim Beschluss von Richtlinien wie der über die Pflicht zum Einsatz von ?? (s. u.) befinde sich Deutschland oft in einer Minderheitenposition und könne sich deshalb nicht durchsetzen. Richtlinien der EU wiederum müssten in nationales Recht umgesetzt werden.

Maßnahmen zur Verringerung des Anteils von ?Abfall zur Beseitigung?

Verhängung von Bußgeldern

In Bayern wird einem ?Müllsünder?, der achtlos ein Papiertaschentuch wegwirft, ein Bußgeld in Höhe von 20 ? angedroht. Dieselbe Bußgeldhöhe wird z. B. bei der Platzierung von einem halben Liter Speiseöl in einer Plastiktonne fällig. Für den Entsorgungsversuch einer Energiespar-Glühbirne in einer Plastiktonne muss der ?Täter? 240 ? bezahlen.

Aktuell (2024) befinden sich vor der geplanten Entleerung einer durchschnittlichen Biotonne in dieser bis zu 5 Prozent ??. Eine Änderung der Bioabfallverordnung aus dem Jahre 2022 schreibt ab dem 1. Mai 2025 vor, dass die erlaubte Menge an ?Störstoffen? in einer Biotonne nur noch bis zu 1 Prozent betragen darf und dass bei einem Anteil von 3 Prozent dem Tonnenbesitzer ein Bußgeld droht.

Ignorierung falsch befüllter Abfallbehälter

Das Foto rechts zeigt die Praxis einiger Abfallentsorger und Wertstoffverwerter, falsch befüllte Tonnen nicht zu entleeren. Der Effekt dieser Maßnahme ist mit den Folgen des Verpassens eines Busses vergleichbar. Die Problemlösung ist Angelegenheit des Verursachers des Problems (hier: eine in der Regel um zwei Wochen verlängerte Wartezeit auf die nächste Leerung der nunmehr ordnungsgemäß gefüllten Biotonne, wenn sich der Entsorgungswillige nicht zwischenzeitig für eine andere ?Problemlösung? entscheidet).

Informations- und Motivationskampagnen

Aus der Einsicht heraus, dass die Drohung mit ?der moralischen Keule oder Strafen? wenig effizient sei, entwickelten 2018 die Stadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg eine gemeinsame Kampagne zur Reduzierung der ?Berge von Kleinmüll?, in denen die Landeshauptstadt zu ersticken drohe (im Englischen als ?? bezeichnet). Hierbei sei das Verbraucherverhalten entscheidend. Denn letztlich entscheide dieser z. B., ob er Kaffee aus einem Pappbecher oder einer abwaschbaren Tasse trinken wolle. Ein Boykott von Wegwerfgeschirr und -besteck werde auch das Angebot und die Herstellungsmenge solcher Produkte verringern.

Vom 3. bis 16. Juni 2024 engagieren sich bundesweit mehr als 200 Kommunen erstmals gemeinsam mit den dualen Systemen und großen Partnern aus dem Lebensmitteleinzelhandel sowie mit Vertretern der Entsorgungswirtschaft für das gemeinsame Ziel, so viele Menschen wie möglich zu mehr und besserer Mülltrennung zu motivieren. Bereits am 2. Juni 2024 arrangierte z. B. die Abfallwirtschaft Vechta am Rande ihres Verwertungszentrums eine ?Demo? von Biotonnen gegen fehlplatzierte Plastikteile (siehe das Foto rechts).

Produktinnovationen

Seit einiger Zeit gibt es PET-Trinkflaschen, deren Verschluss nicht ohne Weiteres abgenommen werden kann (fachsprachlich ?Tethered Caps? genannt). Dadurch verringert sich der Anteil fehlplatzierter Deckel europaweit erheblich. Müllzählungen an den Stränden Europas haben ergeben, dass Kunststoffe bis zu 85 Prozent der Meeresabfälle ausmachen - die Hälfte davon sind Einwegkunststoffartikel, darunter auch viele lose Verschlüsse.

Dennoch schreibt die Hintergrund dieser Regelung ist der Umstand, dass es in den meisten Mitgliedsstaaten der EU keine mit dem deutschen System vergleichbaren Pfandsysteme gibt. Im Rahmen solcher Systeme sei eine Rückgabe von PET-Flaschen ohne Deckel immer schon die Ausnahme gewesen.

Trivia

Die TV-Show , 1 Woche abrufbar, Minuten 12 bis 24</ref>

In bezeichnet.

Literatur

  • Heiko Doedens, Heinz-Josef Dornbusch: ''Entwicklungen bei den Systemen der getrennten Sammlung''. In: ''Müll und Abfall.'' Fachzeitschrift für Behandlung und Beseitigung von Abfällen. Schmidt, München, 37.2005,6, , S. 301?308
  • Norbert Thomas: ''Luxusware Müll''. Zebulon Verlag, Düsseldorf 1994, ISBN 3-928679-19-8.
  • ''7 Irrtümer über Müll.'' In: ''Welt am Sonntag kompakt'', Nr. 52 vom 30. Dezember 2018, S. 28?30

Weblinks

Österreich
  • , auf (Übersicht)
  • '''', lebensministerium.at ''> Umwelt > Abfall und Ressourcenmanagement''

Einzelnachweise